Hans Rupp 1967-1998 Vorsitzender des EBS, war Brücke zwischen dem Christlichen Blindendienst der DDR und dem EBS. Daher verdient er besondere Beachtung.
Hans Rupp war engagierter Vertreter der Anliegen Blinder, Sehbehinderter und Taubblinder. Die unter seiner Leitung stattfindenden Freizeiten und Seminaren, Tagungen und Konferenzen zeichneten sich durch gute Vorträge, gern besuchte Bibelarbeiten und Andachten aus. Sehr gern war er dazu auch im Evangelischen Blindenerholungsheim Wernigerode zu Gast, dem heutigen Helmut Kreutz-Haus.
Hans Rupp ist in den 30-ger Jahren in der Nähe von Marburg aufgewachsen, war seit seiner Geburt stark sehbehindert und erblindete später. Schul- und Studienzeit hatte er in Marburg an der blista (Blindenstudienanstalt). Er sammelte praktische Erfahrungen in der Behinderten- und Altenseelsorge und arbeitete ab 1956 als Pfarrer mit der Zusatzaufgabe „Wahrnehmung der Seelsorge an Blinden und Sehbehinderten“ in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck. So war es naheliegend dass er ab 1967 – mit Leitung und Geschäftsführung des Christlichen Blindendienstes Marburg betraut wurde.
Auch seine Veröffentlichungen fanden weithin Beachtung, u.a. das Buch „Schlag die Hand nicht aus“. Es enthält Hinweise für evangelische Blindendienste und einen kleinen Abriss über die Geschichte des christlichen Blindendienstes.
Weiteres aus seinem Lebenslauf: 1978 wurde er von seiner Landeskirche zum Kirchenrat ernannt, 1982 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 1989 wurde ihm und seiner Ehefrau Anna das Goldene Kronenkreuz der Diakonie verliehen. Gleichzeitig war Hans Rupp 15 Jahre lang Vorsitzender des Missionsrates der Christoffel-Blindenmission (CBM). Zudem leitete er 35 Jahre lang den Kirchenchor seines Heimatdorfes Wenkbach und über 25 Jahre lang einen kleinen Chor des Blindenbundes Hessen, Bezirksgruppe Marburg. Nach 31 Jahren an der Spitze des EBS wurde Hans Rupp 1998 in den Ruhestand verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Am 9. November 2003 ist Hans Rupp nach schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren überraschend gestorben.