Wohltäter für die Begegnungsstätte und Initiator der Stiftung
Helmut Kreutz wurde am 17. März 1924 geboren. Beheimatet im hessischen Haiger, entwickelte er in seinen dortigen Mahlwerken das Know-how, sehr reines und feines Keramikpulver für Glasuren in der Keramikindustrie herzustellen Die im Jahr 1953 gegründete Firma führte er zu einem der weltweiten Marktführer auf diesem sehr speziellen Marktsegment.
Seine Entwicklungen brachten ihm auch großen wirtschaftlichen Erfolg. Aber diesen Erfolg mochte er nicht nur für sich allein behalten, sondern Menschen in Not helfen. Aufgrund einer persönlichen Krankheitserfahrung wurde Helmut Kreutz in seinen beiden letzten Lebensjahrzehnten zu einem großzügigen Wohltäter, insbesondere für blinde und sehbehinderte Menschen. Er fand Kontakt zum Evangelischen Blinden- und Sehbehinderten-Dienst in Deutschland e.V. (EBS), der in Marburg, unweit von Haiger seinen Sitz hatte. Die komplette Sanierung und Erweiterung der traditionsreichen Wernigeröder Begegnungsstätte in den Jahren 1998 – 2003 wäre ohne seine Zuwendungen nicht möglich gewesen. Auch die 2005 mit dem EBS gemeinsam errichtete Helmut-Kreutz-EBS-Stiftung stattete er großzügig mit Geldmitteln aus. Dass die Begegnungsstätte deshalb den Namen Helmut Kreutz‘ trägt, ist nur folgerichtig. Auch nach deren Ende bleibt der Name des Hauses erhalten.
Helmut Kreutz half auch an anderen Orten, so z. B. der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche in Sibiu/Hermannstadt (Rumänien) oder einer Wernigeröder Familie, deren Haus und Gaststätte durch ein Feuer schwer beschädigt wurde, oder in Radeberg, wo er den Bau behindertengerechter Wohnungen für Taubblinde förderte
Allen, die Helmut Kreutz persönlich erlebt haben, bleibt er mit seinem aktiven, manchmal auch unbequemen Engagement bis ins hohe Lebensalter in besonderer Erinnerung. Bis zu seinem Lebensende nahm er Anteil am Ergehen seiner Familie, seines unternehmerischen Lebenswerkes und der Begegnungsstätte. Er starb kurz vor Vollendung seines 91. Lebensjahres am 16. März 2015.
Für Helmut Kreutz stand die praktische Nächstenliebe immer vor klug formulierten Glaubenssätzen. “Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ (Mt. 25, 40) ist deshalb ein ihn charakterisierender Leitspruch.